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alte Ritterorden
Allgemeines zu den Ritterorden:



Ordensmodelle:
Alle Ritterorden waren religiöse Institutionen in denen nicht nur die Geistlichen ein Gelübde ablegen mussten sondern auch die Laien, die Ritterbrüder. Grundlegend war jedem Orden das Keuschheits-, Armuts- und Gehorsamkeitsgelübde. Daneben gab es die Ordensregeln, die weitgehend von klösterlichen Orden übernommen wurden und nur für ihren neuen Zweck dem militarisierten Mönchstum leicht abgeändert wurden. Zwei Ordensmodelle übernahmen die Ritterorden: einerseits die Benediktinerregel, die Augustinerregel oder ein Gemisch aus beiden.

Hierarchische Struktur:
Durch die Übernahme der klösterlichen Ordensregeln wurde auch ihre strenge Hierarchie übernommen. An der Spitze eines jeden geistlichen Ritterordens stand der Meister. Ihm zur Seite stand das Kapitel, ein Rat aus den angesehensten Brüdern, mit derer Hilfe der Meister die Geschicke des Ordens leitete. Dem Meister unterstanden sowohl die Ritter als auch die Mönche des Ordens. Den Rittern stand der Großkomtur vor. Ihm folgten die Komture, die Unterkomture und die einfachen dienenden Brüder. Den Mönchen stand der Prior des Ordens vor, dem die lokalen Priore und die einfachen Mönche unterstanden. Auf der untersten Stufe der Orden standen die „Sargant-Brüder“. Dies waren nichtadelige Brüder, die entweder als Fußvolk den Rittern des Ordens in den Kampf folgten oder für den Orden zivile Aufgaben übernahmen. Manche Orden hatten auch weibliche Mitglieder. Diese waren als Nonnen in eigenen Klöstern untergebracht oder lebten in gemischten Gemeinschaften mit den Mönchen zusammen.

Territoriale Verwaltung:
Am Anfang als dem Orden nur kleine territoriale Besitze unterstanden konnte noch der Meister und das Kapitel über die Besitzungen herrschen. Als sich die Orden jedoch immer merh Streubesitz aneigneten musste sich die Verwaltung ändern. Dies geschah mit der Schaffung des Komtur-Amtes. Der adelige Ritterbruder, dem dieses Amt übertragen wurde, war verantwortlich für die Einkünfte seines Gebietes, welches neben seinem Einkommen auch in die Kassa des Ordens floss. Dabei war die Größe der Komtureien stark schwankend. Eine Komturei konnte bloß ein kleines Dorf mit Burg, aber auch mehrere Städte und Dörfer umfassen. Je nach Gegend konnte der Orden in seinen Gebieten Landwirtschaft, Handel oder Handwerk betreiben oder das Land an Pächter weitervermieten.


Alltag in einem Ritterorden:
Der Alltag der Ritterbrüder als auch der Mönchsbrüder gestaltete sich nach den Gelübden der Keuschheit, der Armut und des Gehorsams, die sie beim Eintritt in den Orden ablegen mussten.
Das Gelübde der Keuschheit galt für alle Orden bis auf den Orden von Santiago, der seinen Ritterbrüdern die Heirat erlaubte. Deshalb konnten die Ordensmitglieder, falls sie nicht für den Krieg oder fürs Gebet gebraucht wurden, mit ihrer Familie zusammenleben, die in eigenen Klöstern und Häusern untergebracht wurden.
Das Gelübde der Armut konnte sich natürlich auf Dauer nicht halten, da jeder Orden eine hierarchische Struktur hatte. Durch ihre Aufgabe als Vorsteher von Besitzungen, durch Pacht und Handel, gewannen viele Ordensritter großen Reichtum. Spätestens im 15. Jahrhundert galt das Armutsgelübde nur noch in abgeschwächter Form. Doch bis zum 18. Jahrhundert waren die Ritterbrüder, die keine höheren Ämter inne hatten, zumeist besitzlos.
Das Gelübde des Gehorsams wurde ebenfalls nicht immer eingehalten. Dem förderlich war die wirtschaftliche Unabhängigkeit der Komture. Dadurch kam es immer wieder zu Ungehorsam dem Meister oder sogar dem Papst gegenüber.
Ansonsten war das Leben der Ordensbrüder dem Leben in einem normalen Kloster nicht unähnlich. Sie hatten dieselben Vorschriften was das Morgen- und Abendgebet anging und sie mussten nach Vorschrift die Uniform stets tragen, gemeinsam das Essen einnehmen und im selben Raum in ihrer Kleidung schlafen. Jedoch wurde in Kriegszeiten bei kriegsdienstleistenden Brüdern manchmal ein Auge zugedrückt. Übertretungen wurden in vielerlei Hinsicht bestraft. Dies reichte von körperlichen Strafen über Entehrungen bis hin zum Ausschluss aus dem Orden.

Militärische Aufgaben:
Das Hauptinteresse der geistlichen Ritterorden lag natürlich auf ihren militärischen Aufgaben. Dies war der Kampf gegen den sich ausbreitenden Islam. Die beiden Hauptregionen waren Spanien und das Heilige Land, sowie ein wenig weniger wichtig das Baltikum.
Das Heer der Orden bestand im Wesentlichen aus vier Teilen:
• Den größten Teil des Heeres machten natürlich die adeligen Ritterbrüder aus, die als starke Kavallerie auf dem Schlachtfeld kämpften. Sie waren äußerst gut ausgerüstet und hatten eine umfassende militärische Ausbildung genossen.
• Neben den Ordensrittern gab es die Ritter die sich bloß für eine gewisse Zeit den Orden angeschlossen hatten. Sie blieben einige Zeit beim Orden und konnten danach jederzeit ihre eigenen Wege gehen. Sie genossen jedoch nicht die selben Privilegien und das selbe Ansehen wie die vollwertigen Ritterbrüder
• Den dritten Teil des Heeres bildeten die Sargant-Brüder, die das Ordensheer entweder als Kavallerie oder als Infanterie unterstützten.
• Der Rest des Heeres bestand aus Söldnern, die ironischer weise oft selbst Moslems waren. Im Heiligen Land wurden diese Söldner „Turkopolen“ genannt, die von den christlichen Rittern aufgrund ihrer Religion wenig geschätzt wurden, von den Moslems jedoch gejagt und gehasst wurden. Trotz alledem leiteten sie den christlichen Heeren äußerst gute Dienste.
Im Heiligen Land war die militärische Bedeutung der Orden immens. Die Kreuzfahrerstaaten litten immer an akuten Soldatenmangel und die disziplinierten und starken Ordenskrieger wurden bald zum militärischen Arm aller christlichen Staaten im Orient. In Spanien war ihre Bedeutung und ihr Beitrag geringer. Sie stellten meist nur ein Viertel eines christlichen Heeres.
Die Stärke der Ordensritter war jedoch nicht in ihrer Anzahl zu suchen, denn diese war zu allen Zeiten recht gering. Ihre Stärke ging aus ihrer Disziplin, aus ihren Training und ihren Ansehen hervor. Ihre Disziplin auf dem Schlachtfeld war beispielhaft und war in den Ordensregeln oder den Statuten des Ordens niedergeschrieben. Dadurch das ihr einziger Beruf aus Beten und Kämpfen bestand waren die Ordensritter ausgezeichnete Krieger, die Spezialeinheiten in den christlichen Heeren bildeten. Schlussendlich war ihr Ansehen unter den einfachen Soldaten äußerst hoch, denn man sah in ihnen die Rechtfertigung des Krieges, als einen gerechten und heiligen Krieg. Die Moslems fürchteten sie jedoch, da sie ihre gefährlichsten Feinde darstellten.
Neben ihrer Rolle auf dem Schlachtfeld, also beim Angriff, hatten sie auch eine herausragende Rolle bei der Verteidigung inne, da ihnen viel Festungen und Burgen gehörten. Ihnen wurden von den Königen und Fürsten oft Burgen in gefährdeten und feindnahen Gebieten geschenkt die die sie verteidigen mussten.

Der Orden von Santiago:
Man muss die spanischen Ritterorden aus mehreren Gründen gesondert betrachten. Die spanischen Orden waren weniger eng an den Papst gebunden als die des Heiligen Landes, da sie meist im Anliegen eines Königs gegründet wurden, für den sie als militärischen Arm fungierten und der im Gegenzug den Kreuzzugsgedanken in sein Regierungsprogramm aufnahm. Deshalb ist es wohl wenig verwunderlich wenn die spanischen Orden mehr dem König die Treue hielten als dem fernen Papst in Rom. Sie waren daher eher Vasallen des Königs, die nebenbei noch geistliche Pflichten hatten.
Der Orden von Santiago ist einer der bekanntesten Orden Spaniens und wurde wie die meisten anderen spanischen Orden im Zuge der Reconquista, der Rückeroberung Spaniens von den muslimischen Mauren, gegründet. Im Gegensatz zu den Orden im heiligen Land, wo die Uraufgabe der Schutz und Verteidigung der Pilgerwege und Pilger war, war die Aufgabe der spanischen und auch portugiesischen Orden, bis auf den Orden von Santiago, von Anfang an der Kampf und der Angriff gegen die Moslems gewesen. Die Reconquista brachte eine Vielzahl von kleineren Orden hervor und die größeren Ritterorden teilten sich auch oftmals mehrmals.
Der Santiago-Orden entstand in Leon, wo er 1170 von einer Gemeinschaft Ritterbrüder gegründet wurde. Anfangs einer rein weltlichen Vereinigung mit anderen Namen, wandelte sich diese Vereinigung 1171 aufgrund eines Abkommens mit dem Bischof von Santiago in einen geistlichen Ritterorden und nannte sich fortan den Orden von Santiago. Zuerst war die Hauptaufgabe des Ordens wie bei den anderen großen Orden im Heiligen Land der Schutz der Pilgerwege, in diesem Fall der berühmte Pilgerweg nach Santiago de Compostela. Als ihnen der König Alfons VIII. 1174 Ucles schenkte, machten die Ordensbrüder diese Stadt zu ihren Hauptsitz und widmeten sich nun stärker der Reconquista. 1175 erkannte der Papst den neuen Orden an und es kam den Santiago-Orden eine Reihe von Schenkungen zu Gute, die ihm zum größten Orden Spaniens machen sollte. Dadurch dass der Orden von Santiago in ganz Spanien und auch in Portugal Besitzungen hatte, war er wohl der Orden mit der wenigsten regionalen Ausprägung. Im Gegensatz zu andern Orden, die eher regional tätig waren und deshalb mehr von dem jeweiligen Fürsten abhängig waren, war der Orden von Santiago die geistlich-militärische Organisation mit der gesamtspanischsten Ausprägung. Durch seine großen Besitzungen auf der iberischen Halbinsel und seinen bedeutenden Einfluss war der Santiago-Orden der wohl wichtigste Spaniens. Mit dem Ende der Reconquista sah sich der Orden immer in landesinnere Konflikte einbezogen. Der portugiesische Teil des Santiago-Ordens spaltete sich ab, da sie sich mehr dem portugiesischem König verbunden fühlten als den spanischen, wo auch das Hauptaugenmerk des Ordens lag. Häufige Skandal erschütterten den Orden und sein Ansehen litt beträchtlich. 1499 beim Tod des letzten Hochmeisters baten daher Fernando II. und Isabella I. dem Papst ihnen die Verwaltung des Ordens zu übertragen. Der Papst kam noch im selben Jahr dieser Bitte nach. 1523 wurde die Hochmeisterwürde des Santiago-, Alcantara- und Calatravaordens auf die spanische Krone vereinigt.

Beziehungen zu der weltlichen und geistlichen Spitze:
Die Beziehungen der geistlichen Ritteroden zum Papst und zur geistlichen Spitze waren im Grunde stets gut. Sie genossen vor allem die Gunst des Papstes, der die Orden als ein mächtiges Instrument der Kirche ansah. Auch wenn die Orden meist selbständig und unabhängig agierten, waren sie doch offiziell dem Papst untergestellt. Der Papst beschenkte die meisten Ritterorden reich und stattete sie mit umfassenden Privilegien aus. Zu den Bischöfen und anderen Geistlichen dagegen hatten die Ritterorden nein nicht ganz so gutes Verhältnis. Da sie direkt dem Papst unterstanden und damit keinen anderen Geistlichen Rechenschaft schuldig waren, konnten sie sich den Geistlichen gegenüber viel herausnehmen. Dementsprechend unbeliebt waren sie auch in manchen Bereichen der Kirche.
Die Beziehungen zur weltlichen Spitze hingegen waren ambivalent: Während die Orden von vielen Fürsten bevorzugt und gefördert wurden, waren die großen Universalorden, die unglaublich viele Besitzungen in manchen Ländern hatten ausgesprochen unbeliebt. Dies lag daran das der König keinen weiteren Machtfaktor in seinem Land gebrauchen konnte, die großen Orden aber meist mehr Ländereien besaßen als mancher Vasall des Königs. Außerdem entgingen dem Fürsten natürlich die Steuereinahmen dieser Ordensbesitzungen. Zudem machten sich die großen Orden durch ihr arrogantes Verhalten, ihrem Reichtum und ihren Privilegien nur noch mehr Feinde. Als dann ach noch das Heilige Land verloren ging, wobei die Ritterorden keine besonders gute Figur machten, wuchs der Widerstand gegen sie noch mehr. Denn nun fehlte den Universalorden der Templer, Johanniter und der Deutschen ihre Existenzlegitimation. Der Johanniterorden konnte sich auf Rhodos und auf Malta mit der Bekämpfung der Türken im Mittelmeerraum genauso ein neues Betätigungsfeld suchen wie der Deutsche Orden mit der Missionierung des Baltikums. Nur der Templerorden schafte dies nicht. Er war der mächtigste Orden und auch der unbeliebteste. Dies wurde ihm schließlich zum Verhängnis, als der französische König Philipp die Templer in Frankreich verhaften ließ.
Die spanischen und portugiesischen Ritterorden dagegen hatten meist ein äußerst gutes Verhältnis zur weltlichen Spitze auf der iberischen Halbinsel. Sie wurden auch meist von einem König gestiftet und fühlten sich auch während der Reconquista eher dem König verpflichtet als den fernen Papst in Rom. Der Übergang von geistlichen zu den weltlichen Ritterorden war daher vor allem in Spanien und Portugal fließend.
Der Deutsche Orden und sein Verhältnis zum deutschen Kaiserreich muss noch mal gesondert betrachtet werden. Der Kaiser betrachtete den Orden als direkten Vasallen. In der Goldenen Bulle von Rimini wurde der Orden mit der Oberherrschaft all seiner eroberten Gebiete im Baltikum belehnt und der Großmeister des Ordens trug den Titel Prinz des Reiches. Es ist daher auch verständlich dass der Deutsche Orden vor allem im deutschen Reich sehr mächtig und vermögend war.

Das Nachleben der Ritterorden:
Ab dem 16. Jahrhundert verloren die Ritterorden allmählich ihre religiöse und militärische Bedeutung. Eine Ausnahme bildete der Johanniterorden der bei der Verteidigung des christlichen Mittelmeerraums vor den Türken eine entscheidende Rolle spielte. Die Ritterorden wurden entweder aufgelöst oder wurden zu einer rein religiösen Institution, die sich meist mit Krankenpflege beschäftigen. Die meisten spanischen Orden wurden der spanischen Krone einverleibt und wurden mit der Zeit bloße Ehrenorden mit keinerlei Selbständigkeit. So ist auch der derzeitige König von Spanien der Großmeister der Orden von Montesa, Calatrava, Alcantara und Santiago. Heutzutage agieren wohl nur noch der Malteser- (Johanniter) und der Deutsche Orden selbstständig. Beide sind in der Kranken- und Armenfürsorge tätig.
 


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